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Zwillingsgeburt: Ein Kolleg und eine Kongregation

In der Lokalchronik der Bistumszeitung ‚Semaine Religieuse de Soissons‘ ist am 11. August 1877 zu lesen:

„Saint-Quentin. Anstalt St. Jean. Die in dieser Stadt von M. Lecomte geführte Schulpension wird einer beträchtlichen Vergrößerung unter dem Namen Lehranstalt Saint Jean zugeführt. Der Unterricht wird fortan von einer Priestervereinigung unter der Schirmherrschaft des Herrn Bischofs erteilt. Die Herren haben sich in mehrjähriger Lehrertätigkeit ihre Unterrichtserfahrung angeeignet. Die Preisverleihung der Pension Lecomte fand vorigen Samstag statt. Der Zuspruch war gefällig und zahlreich... M. Abbé Dehon sprach über die christliche Erziehung und der Herr Präsident hieß die neue Einrichtung willkommen." (Semaine Religieuse de Soissons, 11.08.1877)

Der Bischof von Soissons Thibaudier hatte ein großes Interesse an der Gründung eines Gymnasiums in seiner Diözese. Ebenfalls im Jahre 1877 wurde das durch Ordensleute in Laon geleitete Gymnasium geschlossen. „Dies war ein gefährliches Vakuum für das katholische Schulwesen. Es hätte die Aufrechten entmutigen können. Von daher die Notwendigkeit, die Ankündigung der Schließung des Gymnasiums in Laon mit der Nachricht der Öffnung eines neuen katholischen Kollegs in Saint Quentin zu verbinden." (Manzoni, Leone Dehon, p. 226)

Léon Dehon war für die Übernahme einer solchen Aufgabe nicht nur durch seine Studien, Interessen und bisherigen Arbeiten in der Diözese prädestiniert, auch sein Entscheidungsprozeß hin zur Gründung einer Priestervereinigung oder Kongregation kam diesem Projekt und den Interessen des Bischofs nahe. So schreibt Dehon in seinen Memoiren über das entscheidende Gespräch mit seinem Bischof am 8. Juni 1877:

„Ich eröffnete mein Sinnen dem, der die Autorität besaß, mir den göttlichen Willen deutlich zu machen, Mgr. Thibaudier. Es gab eine sehr praktische Möglichkeit, ich schlug sie ihm vor: Mgr. wünschte ein kirchliches Kolleg in Saint Quentin, ich sagte ihm: ‚Vielleicht ist dies der Weg, um mit einer Kongregation der Wiedergutmachung zu beginnen; sie wird unter dem Dach des Kollegs gegründet." (NHV XII/164)

Einige Jahre später jedoch, in seinen an die Kongregation gerichteten Souvenirs von 1912 stellt er die Initiative, die die Anfänge von Kongregation und Kolleg so eng miteinander verband, so dar, als wäre nicht er, sondern der Bischof ‚in die Offensive gegangen‘:

„Ich eröffnete mein Sinnen unserem guten Bischof, Mgr. Thibaudier. Er dachte darüber nach und machte mir diesen Vorschlag: ‚Sie möchten Priester zusammenführen, ich möchte ein Kolleg in St. Quentin. Sie könnten Ihr Werk im Rahmen eines Kollegs beginnen." (Souvenirs, 14.3.1912, III). Wie dem auch sei, am 14. Juli kaufte Léon Dehon das Haus der Pension Lecomte in der rue Richelieu, um daraus dann nach Umbauarbeiten das Kolleg St. Jean werden zu lassen.

„Die Vorsehung wollte es wohl so, dass noch am selben Tag eine der Servantes du Sacré-Coeur eine Erbschaft von einer Million erhielt, deren Zinsen sie der entstehenden Gemeinschaft zur Verfügung stellte. Schon jetzt sei darauf hingewiesen, dass die Ordensschwester später auf unehrenhafte Weise um ihre Erbschaft gebracht wurde, was wiederum die Herz-Jesu-Priester in eine äußerst schwierige Lage brachte." (Dorresteijn, Vie et personnalité du P. Dehon, S. 76)

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